07. September 2013 · Kommentare deaktiviert für Werkrealschule bleibt stabil · Kategorien: Pressespiegel

Sinkende Schülerzahlen meldet das Staatliche Schulamt Mannheim für den Rhein-Neckar-Kreis. Bei den Erstklässlern gibt es kreisweit einen Rückgang um drei Prozent auf 4300 i-Männchen. „Wir leben in spannenden Zeiten“, kommentiert der stellvertretende Amtsleiter Frank Schäfer diese Zahlen. Neben dem Wegfall der Verbindlichkeit bei der Grundschulempfehlung hätten der demografische Wandel und der mittelfristige Trend zur Zweigleisigkeit Einfluss auf die Entwicklung.

Leichte Abnahmen gibt es nicht nur bei den Schulanfängern. Auch die Werkrealschulen sind auf dem absteigenden Ast. Allein im Rhein-Neckar-Kreis geht die Zahl der Schulanfänger dort um 15,8 Prozent zurück. Insgesamt sinkt die Schülerzahl an dieser Schulform um rund zehn Prozent. Im Verbreitungsgebiet dieser Ausgabe stellt sich die Situation nach den Zahlen des Schulamtes noch drastischer dar. An den Standorten Schriesheim, Ladenburg und Hirschberg geht die Zahl der Fünftklässler im neuen Schuljahr danach um fast ein Drittel zurück.

Anfragen bei den Schulen vor Ort ergeben indes ein anderes Bild. Die Karl-Drais-Schule in Hirschberg verzeichnet nach eigenen Angaben 18 Anmeldungen fürs neue Schuljahr (minus zwei), die Werkrealschule Unterer Neckar in Ladenburg kommt auf 21 Anmeldungen. Im Laufe des vergangenen Schuljahres sind laut Rektor Thomas Schneider so viele Schüler hinzugekommen, dass es inzwischen über 30 gibt und die künftige 6. Klasse geteilt werden muss. In Schriesheim ist die Zahl der Fünftklässler laut Schulamt zwar stabil, liegt allerdings nur bei neun. Deshalb gibt es dort eine gemeinsame fünfte und sechste Klasse.

Die Eltern entscheiden sich nach Einschätzung von Schäfer im Zweifel gegen die Werkrealschule. Ausschlaggebend sei bei der Wahl der Schule neben der kurzen Entfernung zum Wohnort vor allem die Qualität des Bildungsangebots, eine Ganztagsbetreuung und die Höhe des Bildungsabschlusses, der an der Schule erreicht werden kann.

Die Gemeinschaftsschule ist an der Bergstraße und am Neckar (noch) kein Thema. Wenn die Hirschberger beim Bürgerentscheid am Sonntag, 22. September, für diese Schulform stimmen und der Gemeinderat diesem Votum folgt, dann kann der Antrag rechtzeitig zum Ablauf der Frist im Oktober gestellt werden. Insgesamt rechnet das Schulamt mit sieben Anträgen für das Schuljahr 2014/15. Dabei ist der Standort Hirschberg/Heddesheim bereits berücksichtigt. Dort entstünde dann die erste Gemeinschaftsschule an der Bergstraße, wie Frank Schäfer erklärt

Die Unterrichtsversorgung an den von der Behörde betreuten Schulen (alle außer Gymnasien und Berufsschulen) ist sichergestellt, allerdings unter fast vollständiger Ausschöpfung der Reserve an Lehrern, die dem Schulamt vom Land zugeteilt wird. Hier gibt es laut Schäfer insgesamt eine Reduzierung, im Sonderschulbereich sei überhaupt keine Reserve vorhanden. Dort mussten bereits erste befristete Verträge mit Lehrkräften abgeschlossen werden, um Lücken zu schließen. Schulamtsdirektorin Hamann spricht deshalb offen von einem Mangel, Schäfer formuliert zurückhaltender: „Wir haben da noch Bedarf.“

An den Grund-, Haupt und Werkrealschulen des Rhein-Neckar-Kreises werden 24 neue Lehrer eingestellt, an den Realschulen 15. Per saldo bleibt die Zahl der Lehrer dort stabil. An den Sonderschulen gibt es dagegen nur neun Neuanstellungen. Das sind laut Hamann deutlich weniger als Kräfte gegangen sind, und das bei steigenden Schülerzahlen. Allein im Rhein-Neckar-Kreis gibt es nämlich eine Zunahme um 5,5 Prozent auf 2015 Schüler. (Quelle: Hans-Jürgen Emmerich, Mannheimer Morgen)

Kommentare geschlossen