Die Ladenburger Schüler sind längst in den Ferien, trotzdem sind die Pforten der Schulen nicht verschlossen. Zumindest im Carl-Benz-Gymnasium, in der Werkrealschule Unterer Neckar und in der Astrid-Lindgren-Schule in der Weststadt gehen derzeit die Handwerker ein und aus. „In den Sommerferien finden immer Bauaktivitäten in den Schulen statt, die während des Betriebs nur schlecht umgesetzt werden können“, erläutert Götz Speyerer, Gebäudemanager der Stadt, bei einem Rundgang.
Die größten Umbaumaßnahmen betreffen derzeit die Werkrealschule: Nach den Sommerferien werden die ersten Klassen im Ganztagsschulbetrieb geführt. Mit der Systemänderung sind auch intensive bauliche Arbeiten notwendig geworden, die vom Land großzügig gefördert werden: 160.000 Euro werden für die Umbauarbeiten veranschlagt, 115.000 Euro zahlt das Land. „Das ist für die Stadt Ladenburg natürlich ein angenehmer Nebeneffekt“, freut sich Speyerer.
Derzeit wird in der Werkrealschule die Aula neu geschaffen. In ungenutzten Klassenzimmern im Erdgeschoss wurden Wände herausgebrochen, hier entsteht ein großer Aufenthaltsraum. Daran wurde eine Küche für die Essensausgabe angefügt. Rund 25 000 Euro wurden außerdem in den Haushalt eingestellt, um Tische und Stühle, Geschirr sowie eine Kücheneinrichtung anzuschaffen.
Die wegfallenden Klassenräume im Erdgeschoss werden durch mobile Raumeinheiten ersetzt, über deren Standort an der Schule noch entschieden werden muss. Auch das Lehrerzimmer wird derzeit renoviert, für den Konrektor soll ein eigenes Zimmer geschaffen werden. Die Bauarbeiter stehen derzeit unter Zeitdruck. Sie sollen die Umbaumaßnahmen bis zum 9. September abschließen.
„Wir haben aber keinen Verzug. Alles läuft nach Plan“, lobt Speyerer die Handwerker und das leitende Architekturbüro Salinger. „Es ist außerdem sehr erfreulich, wie sich die Hausmeister des Schulzentrums einbringen“, so Speyrer. Diese haben unter der Leitung von Karlheinz Schäfer derzeit Urlaubssperre.
Abgeschlossen sind in der Werkrealschule bereits die Brandschutzmaßnahmen. 180.000 Euro mussten für die vom Gesetzgeber eingeforderten Arbeiten investiert werden. Speyerer ist froh, dass die Vorgaben des Kreisbrandmeisters nun in allen Ladenburger Schulen erfüllt sind: Im Carl-Benz-Gymnasium wurden für den vorbeugenden Brandschutz in diesem Jahr 630.000 Euro ausgegeben, die Merian Realschule wurde im Zuge des Ausbaus in dieser Hinsicht auf den neuesten Stand gebracht und in den Grundschulen wurden Nachbesserungen umgesetzt. Alles in allem belaufen sich die Kosten auf über eine Million Euro. „Diese Ausgaben waren alternativlos. Wir hatten Fristen zu erfüllen, sonst wären Schulen geschlossen worden“, sagt Speyerer.
Hart gearbeitet wird derzeit auch an der Astrid-Lindgren-Schule, wo die Schulturnhalle renoviert werden muss. Knapp 200.000 Euro fließen in die Umsetzung von energetischen Maßnahmen und die Erneuerung des Dachs. Das Flachdach der Halle wird durch ein Pultdach ersetzt.
In den Grundschulen aber auch in der Merian-Realschule sind während der Sommerferien nur kleinere Maßnahmen angedacht. In einigen Klassenzimmern werden neue Bodenbeläge eingebracht. Sonst fallen hier keine größeren Umbauten an. Im nächsten Jahr wird das Carl-Benz-Gymnasium einer Generalsanierung unterzogen. Rund 10 Millionen Euro wird die Maßnahme kosten, die im Herbst 2015 abgeschlossen sein soll. Als Ausweichquartier für die Schüler wird die alte Martinsschule dienen, die zu Beginn des kommenden Jahres für den Schulbetrieb umgebaut werden soll. (Quelle: Axel Sturm, Rhein-Neckar-Zeitung)