Werkrealschule Unterer Neckar punktet dank baldigem Ganztagsangebot / MdL Kleinböck kritisiert Hirschberg
Oft heißt es, die Haupt- und Werkrealschulen hätten ein Problem. Richtig ist: Landesweit gesehen, sind die Schülerzahlen teils dramatisch gesunken, wie auch der SPD-Bildungspolitiker Gerhard Kleinböck aus Ladenburg weiß: „Waren es vor sechs Jahren noch 40 000, besuchen heute nur 16 000 Jugendliche Haupt- und Werkrealschulen.“ Eine rühmliche Ausnahme bilde da die Werkrealschule Unterer Neckar (WUN) in Ladenburg.
„Diese Schule ist ein Leuchtturm im Wahlkreis“, stellt Kleinböck fest. Zusammen mit seinem Heidelberger Parteifreund Lothar Binding aus dem Bundestag verschaffte sich der Landespolitiker vor Ort Einsicht in mögliche Ursachen für diesen Erfolg: „Was die Schülerzahlen anbelangt sind wir sehr zufrieden“, sagte nämlich WUN-Rektor Thomas Schneider, dessen Einrichtung mit Schülern auch aus Edingen-Neckarhausen und Ilvesheim nach den Sommerferien zur gebundenen Ganztagsschule wird.
Doch vor den Details äußerte sich Kleinböck zum Vorgehen der Gemeinde Hirschberg in Sachen Karl-Drais-Schule: „Ein Bürgerentscheid über die Gemeinschaftsschule wäre bei entsprechender Vorlaufzeit sicher richtig gewesen. Mir missfällt, dass man jetzt so kurzfristig einen ansetzt, und ich bin ein bisschen unglücklich darüber, dass es so sehr parteipolitisch geworden ist.“ Ein „Schulfrieden“ sei ratsam. Einstimmig hatte jedenfalls der Ladenburger Gemeinderat beschlossen, die WUN zukunftsfähig zu machen. Schneider dankte dem „sehr willigen Schulträger“ und vor allem Bürgermeister Rainer Ziegler für dessen Unterstützung. „Eine Ganztagsschule ist ein Riesenangebot, mit dem Eltern entlastet werden. Mir hat gefallen, wie begeistert das Kollegium hier ist. Das ist selten in der Form. Eine tolle Sache“, fand Binding.
„Das Angebot ist passgenau für unserer Schülerklientel“, erklärt Rektor Schneider, der im September zunächst Fünft- und Sechstklässler von 8 bis 16 Uhr in der Schule hat. Innerhalb von vier Jahren wird das Lern- und Betreuungsangebot sukzessive für alle Jahrgänge ausgebaut. Die Schule habe einen „wichtigen Schritt gesetzt“, lobt Kleinböck. Es gelte die aufwändige Vorarbeit zu würdigen.
Rektor Schneider setzte im Beisein der aus mehreren Kollegen bestehenden „Steuerungsgruppe Schulentwicklung“ noch eins oben drauf: In den vergangenen 30 Jahren habe die Schule noch nie so viele Schüler gehabt wie derzeit: „Aktuell zählen wir 222, davon 17 inklusiv. Mit Ausnahme der fünften Klasse sind wir stabil zweizügig.“ (Quelle Text: Peter Jaschke, Mannheimer Morgen; Bild: WUN)