Planspiel des Arbeitskreises „B hoch drei“ im Domhof / Bald zusätzlich lokale Ausbildungsmesse?
Vor dem ersten Bewerbungsgespräch haben viele Berufseinsteiger mächtig Bammel. Für Arbeitgeber ist es dagegen Routine. Deshalb haben 15 Firmeninhaber, Ausbildungsleiter und Fachleute im Ladenburger Domhof die Zehntklässler von Kathrin Posdziech und Carmen Paul an der Werkrealschule (WRS) Unterer Neckar auf den Ernstfall vorbereitet. „Im Frühjahr sind Prüfungen, da muss man sich jetzt um eine Lehrstelle bewerben“, weiß Konrektor Johannes Pöckler. Das Planspiel „Ready, Steady, Go!“ sei der „krönende Abschluss“ der WRS-Berufsorientierung ab Klasse sieben, so Pöckler. Seit 2008 ermöglicht es der ehrenamtliche Arbeitskreis (AK) „B hoch drei: Bildung, Beratung und Berufsfindung“ Schülern der Abschlussklassen, besser vorbereitet in Bewerbungsgespräche zu gehen.
„Immer mehr Referenten“
„Den Jugendlichen Orientierung zu geben, ist eine hervorragende Sache“, lobt Bürgermeisterstellvertreter Günter Bläß das Angebot der zehn AK-Aktiven sowie das Engagement von Alexandra Syrbe und Heike Fischer, die den Berufseinstieg einiger Schüler begleiten. Dass das Planspiel eine Erfolgsgeschichte ist, bestätigt Ulrike Karg: „Es werden immer mehr Referenten“, freute sich die Organisatorin, die in ihrem Berufsleben im Personalbereich eines Chemie- und Pharmaunternehmens tätig war.
„Ziel ist es, die Jugendlichen zu stabilisieren, bevor sie ins Bewerbungsgespräch gehen“, erklärt Karg. Die Schüler waren vorbereitet: Alle hatten Informationen über ihren Wunschberuf gesammelt und legten eine Bewerbungsmappe vor. Weil die Auswahl jedoch unter heute mehr als 300 Ausbildungsberufen deutlich schwieriger als früher sei, denkt das Team Karg über eine lokale Ausbildungsmesse in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden nach: „Es wäre sinnvoll, so etwas dem Bewerbungsplanspiel vorzuschalten.“ Damit stieß Karg auf Zustimmung: „Bewerber über Alltag und Realitäten des Berufsbilds aufzuklären“, ist Sebastian Körner wichtig. Der Gartenbau-Ingenieur würde deshalb auch das angedachte Forum für Ausbildungsbetriebe begrüßen. „Angesichts des Fachkräftemangels im Handwerk ist es wichtig, solche Veranstaltungen zu besuchen“, sagt Juniorchef Alexander Schmitt über das Planspiel. „Das ist eine ganz tolle Sache“, lobt Bankfilialleiter Heiko Huber die Initiative.
Auch bei der Hauptzielgruppe kam der Vormittag hervorragend an: „Wirklich gut“, findet es Marcel (16), der Computerprogramme schreibt und deshalb Fachinformatiker werden möchte. Für die gleichaltrige Paula, die es in den Bereich Kindergarten zieht, war das Gespräch „sehr interessant und hilfreich“.
Karsten (18) interessiert sich für einen künftigen Beruf im Rettungsdienst und bekam „wertvolle Tipps für die Bewerbung“, und die 15-jährige Lisa liebäugelt mit der Ausbildung zur Drogistin. Das Gespräch habe ihr „sehr weitergeholfen“. (Quelle Text: Peter Jaschke, Mannheimer Morgen; Quelle Bild: WRS Unterer Neckar, Online-Redaktion)