Abschlussfeier der Werkrealschule Untere Neckar – Rektor Schneider verabschiedete „sympathischen“ Jahrgang – Bürgermeister brach eine Lanze für die Bildungseinrichtung
„Heut geht es um euch, lieber Zehner“, begrüßte Thomas Schneider, Rektor der Werkrealschule Unterer Neckar (WUN), die Hauptpersonen des Abends in der vollbesetzten städtischen Turnhalle: „Ihr habt den Hauptschulabschluss in der Tasche, die meisten haben den Werkrealschulabschluss geschafft.“ Insofern ist bei vielen von ihnen der Ausbildungsplatz in trockenen Tüchern, „manche wagen sogar den Schritt in die weiterführende Schule“. Wie Schneider mitteilte, haben in diesem Jahr auch 18 externe Realschüler an der WUN ihren Hauptschulabschluss erworben.
Von unterschiedlichen Persönlichkeiten sei die Stufe geprägt gewesen, eine bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft, „doch gerade das macht euch aus“. Der gemeinsame Nenner: „Alle sympathisch.“ Unterschiedlich seien auch die Schulbiografien der Abgänger: „Die wenigsten sind seit der fünften Klasse bei uns“, als das Schuljahr mit gerade einmal 16 Schülern startete; in der Spitze wuchs die Stufe später auf 45 an. Die meisten seien in Klasse sechs gekommen, vielfach von anderen weiterführenden Schulen: „Hier habt ihr schulisch wieder Tritt gefasst.“ Auch Bürgermeister Stefan Schmutz hob später hervor, dass die Werkrealschule die einzige im Kanon der weiterführenden Bildungsstätten sei, die im Laufe der Jahre nicht Schüler abgibt, sondern aufnimmt, betonte das ganztägige Förderangebot und dankte Schule und Kollegium „ausdrücklich für die herausragende Arbeit der letzten Jahre“.
„Unsere Schule hat die Funktion eines pädagogischen Melting Pots“, sagte Rektor Schneider, und darin habe jeder seinen Platz. Die Vielseitigkeit der Schüler zeige sich auch im zusätzlichen Engagement sowohl im Schulbetrieb als auch im außerschulischen Kontext: so sind WUN-Schüler im Jugendgemeinderat, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder auch als Sanitätshelfer bei den Johannitern aktiv. „Uns war wichtig, euch ganzheitlich zu bilden“, sagte Schneider auch namens des Kollegiums. Insofern wurde Schule zu einem Stück Lebensraum. Sein Dank galt allen ehrenamtlichen Helfern, die die Schule in ihrem Bildungsauftrag unterstützen, insbesondere den Mitgliedern des Netzwerks B3, die unter anderem regelmäßig das Berufsplanspiel „Ready – Steady – Go“ organisieren.
Zum lang ersehnten Abschluss eines bedeutenden Lebensabschnitts und der „Eintrittskarte in die berufliche Zukunft“, gratulierte auch der Bürgermeister, wünschte den nun ehemaligen Schülern Mut und Zuversicht für die Zukunft und riet: „Glaubt an euch.“ Und brach bei der Gelegenheit eine Lanze für die Werkrealschule, die für eine Stadt in der Größenordnung Ladenburgs „etwas Besonderes“ sei. Und auch weiterhin bleiben soll: „Die große Stärke und der pädagogische Anspruch liegen darin, dass alle Schüler lernen sollen, ihre Talente zu entdecken.“ Hier werde sich mit individueller Förderung intensiv auseinandergesetzt.
Auch Humor spielte eine tragende Rolle bei der Abschlussfeier: Eine enorm große Portion davon bewies das Männerballett, angekündigt als „fünf stramme junge Männer“, das mit seiner witzigen Schwanensee-Einlage wahre Lachsalven im Publikum entfachte – da blieb kaum ein Augenwinkel trocken. Humorvoll geriet auch der bebilderte Rückblick der beiden Klassenlehrer Björn Lawrenz und Michael Staudt, die die Schulzeit, vom Beginn in liebevoll eingerichteten Containern bis hin zum Aufstieg ins Dachgeschoss des Haupthauses, schwungvoll Revue passieren ließen und dabei auch ein wenig aus dem Nähkästchen plauderten. „Nutzt die Chancen und Möglichkeiten, die sich euch bieten“, lautete der Ratschlag an ihre Schützlinge. Weitere Programmeinlagen gestalteten die Sechst- und Siebtklässler, die rhythmisch sicher zeigten, was sie in der Schlagzeug-Kooperation mit der städtischen Musikschule schon binnen Kurzem gelernt haben, sowie die Abschlussklassen selbst mit ihrem Stufen-Act „Jumpstyle“. Preise wurden für besonderes soziales Engagement sowie an die jeweils Klassenbesten verliehen. (Quelle Text: Silke Beckmann, Ladenburger Zeitung; Quelle Bild: WRS Unterer Neckar, Online-Redaktion)