26. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für Kritik an „naturnahem Lernen“ im Dachgeschoss · Kategorien: Pressespiegel

41 Zehntklässler verlassen Werkrealschule Unterer Neckar / Sabine Theimer und Uschi Wengerofsky im Ruhestand

„Nach zehn Jahren reichen wir die Scheidung ein!“ Diese Worte prangten auf einem großen Banner mit dem Klassenfoto aller 41 Zehntklässler der Werkrealschule Unterer Neckar (WUN) in Ladenburg. Es hing zur Abschlussfeier über der Bühne in der städtischen Turnhalle und sollte augenzwinkernd ausdrücken: Jetzt ist aber Schluss mit Lernen. Aber nur an der WUN, möchte man hinzufügen. Denn viele haben einen Ausbildungsplatz gefunden, und manche wagen sogar den Schritt auf eine weiterführende Schule. „Es gibt also allen Grund, Euch zum Hauptschulabschluss oder, wie in den meisten Fällen, zum Mittleren Bildungsabschluss zu gratulieren“, sagte Rektor Thomas Schneider.

„Ihr habt durchgehalten und gezeigt: Wenn man nur will, dann geht es auch weiter – egal, wie steil der Weg ist“, zeigte sich Schneider angetan von der Disziplin des Jahrgangs der Klassenlehrer Monika Strittmatter und Sebastain Beilharz. Lara Köhler, Catana Roos, Marco Ebinger, Nikolina Mendes und Niklas Zieher zeichnete er mit Preisen aus. Ironisch kritisierte Schneider den Zustand des Dachgeschosses, in dem die beiden Abschlussklassen 10 a und b in den vergangenen Jahren unterrichtet wurden: „Im Sommer heiß, im Winter kalt, und bei Regen tropfte es von der Decke – so war naturnahes Lernen durchgängiges Prinzip.“ Da war lauter Beifall von Eltern, Lehrern und Schülern zu hören.

„Ich werde Euere sympathische Art und Weise vermissen“, sagte Schneider und rührte damit viele. „Ich bin gerne in die Schule gegangen.“ Dies erklärte kein Schüler, sondern Sabine Theimer. Sie wurde bei dieser Feier ebenso wie ihre Kollegin Uschi Wengerofsky nach über 40 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Schneider dankte beiden im Namen der Schulgemeinschaft für ihr Wirken an der Schule. Die Arbeiter aller WUN-Pädagogen würdigte ein Gesangsbeitrag: Zur Melodie von „Über den Wolken“ sangen alle „Hoch soll´n Sie leben, liebe Lehrer der 10 a und b“. Umgedichtet hatte das Lied die Neckarhäuserin Rathke. Sie betreut einen Flüchtling aus Afghanistan, der den Abschluss ebenfalls geschafft hat.

„Das Ende einer bedeutsamen Etappe bedeutet immer den Anfang einer nächsten“, sagte Bürgermeister Stefan Schmutz. Er würdigte Lehrer und Eltern als wichtige Unterstützer und Wegbegleiter. Laut Zukunftsforschung würde jeder Berufsanfänger unserer Tage in seinem Leben eine Reihe unterschiedlicher Tätigkeiten ausüben, darunter auch Berufe, die es heute noch gar nicht gebe. Für diese Zukunft wünschte Schmutz allen „Zuversicht, gesundes Selbstvertrauen und weiterhin Durchhaltevermögen“. Für die Eltern sprachen Simone Gieding und Deborah Schönbach. (Quelle Text: Peter Jaschke, Mannheimer Morgen; Quelle Bild: WRS Unterer Neckar, Online-Redaktion)

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