09. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für Nur Zehntklässler erhalten beim Basteln Erleichterung · Kategorien: Pressespiegel

Adventsbasar an der Werkrealschule Unterer Neckar

p1020281Der Adventsbasar der Werkrealschule Unterer Neckar (WUN) in Ladenburg dient einem guten Zweck und ist einer der Höhepunkte im Schuljahr. „Alle Schüler haben dafür im Projektunterricht Produkte hergestellt“, berichtet Rektor Thomas Schneider. „Es war gar nicht so schwierig“, erzählt Lucca, der am Stand seiner Klasse 5a mit Moritz, Mirco und Deniz nach Zitrone oder Zimt duftende Seifen verkauft. Zwei der ersten Kunden sind seine Mutter und Mitschüler Marcel.

Nur für die Zehntklässler hatte es „Arbeitserleichterung“ gegeben, weil sie, auf die Abschlussprüfungen vorbereitet werden. Das gilt auch für Adem Muliqi, der nach dem Schulabschluss gerne zur Polizei gehen möchte, und Yassin Bagar, dessen Berufswunsch Automobilkaufmann ist. Beide machen Aufsicht am Eingang und informieren Besucher. Auch Farid (16), der vor 15 Monaten als unbegleiteter Minderjähriger aus Afghanistan in Deutschland ankam und heute bei einer Neckarhäuser Familie lebt, will zum Ende dieses Schuljahrs an der WUN seinen Abschluss bestehen.

Jeden Mittwoch absolviert er ein berufsvorbereitendes Praktikum. Weil Farid schon gut Deutsch versteht, muss die stellvertretende Klassensprecherin Carmen Markob (15) nur an einer Stelle beim Erklären aushelfen. Ihre Zehnte, so erläutert sie, hat an der Produktion von Laubsäge-Christbäumen mitgewirkt. Plötzlich ist Akkordeon-Musik zu hören. „Das ist Vinko“, stellt Schulleiter Schneider den Jungen vor. Der 15-jährige Kroate Vinko Andabak besucht eigentlich das benachbarte Carl-Benz-Gymnasium, bessert sein Deutsch aber an der WUN auf. „Dafür haben wir vom Schulamt zwei Lehrerstellen bekommen“, erklärt Schneider.

Insgesamt 42 Kinder und Jugendliche, die an der WUN Deutsch als Zweitsprache erlernen, haben zum Adventsbasar ein gastliches „orientalisches Zimmer“ gestaltet. Diese Schüler kommen überwiegend aus Syrien und Afghanistan sowie teilweise aus Balkanländern. Es ist unsicher, ob oder wie lange Letztere bleiben können. „Das erleichtert die Arbeit nicht, ist aber so“, erklärt Schneider. (Quellen: Text: Peter Jaschke, Mannheimer Morgen; Bilder: WUN, Online-Redaktion)

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